Über uns
Unser Leitbild
Das Museum Wasserschloss Wittringen ist eine zentrale Einrichtung des kulturellen Lebens der Stadt. Es widmet sich der Stadtgeschichte. Diese Geschichte ist geprägt durch die für den Emscherraum typischen, an die Nordwanderung des Steinkohle-Bergbaus geknüpften, soziokulturellen und historischen Veränderungen.
Bevor der Bergbau kam, war Gladbeck ein Dorf. Ein Dorf mit 2.800 Einwohnern. Mit dem Bergbau wuchs die Bevölkerung rasant, im Jahr 1890 waren es 6.700 Einwohner, 1902 bereits 14.700, 1908 dann 34.000 und 1925 war die Bevölkerung auf 60.000 angewachsen. Im Jahr 1919 erhielt Gladbeck Stadtrechte.
Unser Auftrag
Unser Museum ist ein Ort der Information, Reflexion und Diskussion. Es bietet Raum für aktive Teilhabe der Bügerinnern und Bürger, ist Forum der Verständigung über Geschichte und Ort der Begegnung. Emotionale Ansprache ist uns wichtig. Wir sind ein Ort des Entdeckens und Schauens, des Sich-Wiederfindens und Staunens. Wir liefern Impulse für Beheimatung und gegenseitiges Verständnis.
Dafür sammeln und forschen wir unter Beteilung der Bürgerinnen und Bürger und bauen an einem Sacharchiv für nachfolgende Generationen.
Unsere Arbeitsweise
Wir nehmen die Menschen als Akteure ihrer Geschichte wahr. Es geht um ihre Lebenslösungen. Wir fühlen uns der Geschichte der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Gladbeck verpflichtet, und diese ist überwiegend geprägt durch migrantische Lebensweisen. Es ist eine Geschichte der Beweglichkeit, der Bewältigung von Wandel, eine Geschichte von Anpassungsleistungen und Widerständigkeiten, vom Ausbruch aus bestehenden Strukturen und von Formen ihrer aktiven Mitgestaltung.
Als Experten ihrer Geschichte lassen wir die Bürgerinnen und Bürger selbst zu Wort kommen. Sie kontextualisieren die gesammelten Objekte, erzählen von ihrer Bedeutung für ihren Alltag und nehmen eine zentrale Stellung bei der Dokumentation von Sammlungsgut ein.
Mit Sonderausstellungen und Begleitpublikationen arbeiten wir kontinuierlich an einem identitätsstiftenden Geschichtsbild für Gladbeck.
Synergieeffekte
Wir wollen verschiedene lokale Institutionen, Vereine und Verbände zu einer
effektiven Zusammenarbeit einladen.
Wir arbeiten mit allen städtischen Institutionen zusammen, um ein breit
gestreutes Angebot bieten zu können. Wir pflegen unsere guten Kontakte zu
anderen westfälischen Museen, auch für die Vorbereitung von Ausstellungen
oder Publikationen. Außerdem nutzen wir bestehende Kooperationen mit der
VWM, der DGV, verschiedenen Universitätsinstituten und Institutionen der
LWL-Kulturabteilung.
Unser Ziel
Wir wollen ein offenes Museum schaffen, in dem sich alle Bevölkerungsgruppen und Altersgruppen wiederfinden, wohlfühlen und Orientierung finden. Wir wollen transparente Museumsarbeit leisten, bei der der Sammlungsaufbau mit Bürgerbeteiligung erfolgt und die geleistete Geschichtsarbeit durch vielfältige kompetente Vermittlung (verschiedene Medien, Kooperationen, Ausstellungen) den Bürgern zugute kommt.
Das neue Konzept
Das Museum der Stadt Gladbeck liegt inmitten der Freizeitanlage Wittringen.
Es ist zu Fuß, mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln und mit dem Auto gut
erreichbar.
Die Freizeitanlage Wittringen ist ein Besuchermagnet. Ins Museum gehen die
Besucher vor allem am Wochenende und in den Schulferien, insbesondere sind
es Familien mit Kindern, die hier ein gemeinsames Erlebnis suchen. Sie
erschließen hier gemeinsam Geschichte, erklären sich selbst anhand der
Exponate und suchen das erinnernde, selbstvergewissernde Gespräch
miteinander.
Die besondere Qualität des Standortes Wittringen als gefragtes
Freizeitzentrum bietet vielfältige Möglichkeiten Unterhaltung,
Naturerlebnis und historische Bildungsarbeit miteinander zu verknüpfen.
Attraktive Events, vom Museum und verschiedenen Kooperationspartnern
initiiert, können helfen, Schwellenängste zu beseitigen und ein neues
Besucherpotenzial zu erschließen.
Geschichte greifbar und begreifbar machen
Der Museumsbesuch soll Neugierde wecken auf Geschichte in all ihren Facetten (Fragen nach der politischen Geschichte, der Wirtschaftsgeschichte, der Geschichte von Familie und von sozialen Strukturen und Fragen nach der Kulturgeschichte des Menschen, z. B. Geschichte seines Umgangs mit Natur, mit Technik, mit Erwerbsarbeit, mit Kindern, mit dem Fremden).
Demokratiebewusstsein stärken
Geschichtsarbeit dient der Beheimatung, der Herauslösung aus der Isolation des Einzelschicksals durch die Erkenntnis von strukturellen Bedingungen. Geschichtsreflexion soll Mut machen, Verhaltensänderungen ermöglichen, Demokratie stärken.
Identifikation mit dem Museum ermöglichen
Der Museumsbesuch weckt Gefühle und erweitert den Wissenshorizont. Neue
Besuchergruppen sollen angesprochen werden und die Attraktivität des
Museums soll gesteigert werden u. a. durch neue museumspädagogische
Einheiten und Lernmittel, Museumsführer und Museumsführungen (auch
fremdsprachig), Sammlungs- und Sonderausstellungsführer, Internetauftritt,
etc. und das Konzept des offenen Museums mit vielfältigen
Kooperationspartnerschaften.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist es, künftige Zielgruppen früh zu
erreichen, etwa durch Basisarbeit vom Kindergartenalter an.
Teilhabe/Mitarbeit der Bevölkerung stärken
Gladbecker Bürgerinnen und Bürger sollen integriert werden als Zeitzeugen, für den Sammlungsaufbau und für die Vorbereitung themenzentrierter Sonderausstellungen zu kultur-historischen Einzelaspekten (siehe Leitbild). Angestrebt wird der Aufbau eines Interessentennetzwerks.
Mehr Attraktivität durch Sonderausstellungen, Veranstaltungen etc.
Ausstellungen zu bestimmten Themen sprechen Besucherkreise an, die sich vielleicht sonst nicht ins Museum begeben würden. Für Sonderausstellungen sind sowohl Anknüpfungspunkte in der Dauerausstellung als auch Raum und Ausstellungstechnik einzuplanen, ebenso gilt dies für die Arbeit mit Nutzergruppen.
Besucherorientierung
In der Umsetzung unserer Ziele ist eine Balance zwischen Bildungsauftrag des Museums und Freizeitwünschen von Wittringen-Besuchern herzustellen. Ein besucherorientiertes Angebot (Servicegedanke) steht im Vordergrund, das betrifft sowohl die Zusatzangebote im Rahmen einer Bildungs- und Freizeitstätte als auch die Öffnungszeiten und familien- und behindertengerechte Ausstattung.
Wir sammeln
Der weitere Sammlungsaufbau des Museums der Stadt Gladbeck dient der Zukunft. Welche Aufgaben soll das Museum der Stadt Gladbeck für nachfolgende Generationen erfüllen? Was können die Fragen der Zukunft sein? Was mag für Besucher späterer Generationen an unserer heutigen Lebensweise, unseren heutigen Strategien der Lebensbewältigung von Interesse sein?
Auch wenn historische Sachzeugen im Rückblick für den Wissenschaftler leichter in ihrer Bedeutung zu bewerten sind, gilt es, möglichst gegenwartsnah zu sammeln und zu dokumentieren und den kulturgeschichtlich spannenden Kontext des Objekts festzuhalten. Spätere Ankäufe sind oft nur mit hohen Kosten zu realisieren, die Gebrauchskontexte sind oft nicht mehr nachvollziehbar.
Das Museum der Stadt Gladbeck sammelt Sachzeugen, die ihren Sitz im Leben der Gladbecker Bürgerinnen und Bürger hatten. Vorwiegend sind dies Alltagsgegenstände. Sie erhalten Bedeutung durch ihren Gebrauch im Alltag der Menschen. Wissenschaftlichen Wert erhalten sie durch die Dokumentation ihres Gebrauchs, durch Kontextdaten, wie: Wer hat das Objekt genutzt, wo, mit wem, wann, warum, wie und so weiter. Das Objekt hat eine Objektgeschichte, und die Menschen, die mit den Dingen umgehen, haben ihre Geschichte. Beides ist zu erheben und zu präsentieren.
Folgende Objektgruppen finden Berücksichtigung:
- Regionalspezifische Sachkultur (Fortschreibung des
Sammlungsbestands des ehemaligen Heimatmuseums):
z. B. Möbel, Hausbalken, Kleidung, ländliches Arbeitsgerät - Lokalgeschichtliche Exponate mit Verweischarakter:
z. B. aus den Bereichen Gladbecker Industrie, Bergbau, Einzelhandel, Vereine, Verbände, Kirchen, Parteien, Gewerkschaften - Persönliche Gegenstände:
Gegenstände aus dem Bereich der Alltagsgeschichte, der Erinnerungsgeschichte (mit Kontextdaten, verschriftlicht oder als Interviewmitschnitt einer wissenschaftlichen Befragung)
- Rundgang
- Sonderausstellung
- Veranstaltungen
- Winterabende
- Service
-
Sammlung
(bei Museum-Digital.de) - Publikationen
- Wittringer Impressionen