Ermutigung zum sozialen Engagement – Die Aouragh Schwestern

2020, Mottbruchhalde, Foto: Wolfgang Kariger

Latifa, Amal und Najat Aouragh sind Töchter von einem marokkanischen Ehepaar, welches vor mehr als 40 Jahren nach Deutschland eingewandert und 5 Töchter und einen Sohn auf die Welt gebracht haben. „Wir sind alle in Gladbeck geboren und aufgewachsen, hier zur Schule gegangen und trotz mehreren Abschnitten, in denen wir in anderen Städten gelebt haben, zieht es uns immer wieder zurück hierher. An Gladbeck schätzen wir besonders die Ruhe, den Kleinstadtcharme, den eine Großstadt nicht hat; dass man mit vielen Ecken schöne Erinnerungen verbindet und dass es eine Vielzahl an Möglichkeiten für Spaziergänge gibt, wie hier auf der Halde, in Wittringen oder im Nordpark“, sagen sie. Alle drei von insgesamt 5 Schwestern engagieren sich, wie auch ihr Vater Mohammed Aouragh als langjähriger Vorsitzender des „Islamischen Kulturvereins e.V.“ mit hervorragendem Beispiel vorangegangen ist, gerne sozial. Der Vater wurde 2015 mit der Ehrenplakette der Stadt ausgezeichnet. So engagieren sich die Töchter Najat und Amal Aouragh im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit als Integrationshelferin und Lehrerin und Latifa Aouragh im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit im Integrationsrat der Stadt Gladbeck. „Wir möchten andere Frauen dazu ermutigen, sich sozial zu engagieren und die Gesellschaft mit zu gestalten. Unser Vater hat uns noch zu Lebzeiten gelehrt, dass sowohl Mann als auch Frau ihre Stärken im Sinne ihrer Mitmenschen einsetzen sollten.“

Ute Rösemann beim Frauenstreiktag

1991, Hochstraße

Ute Rösemann hier am Frauenstreiktag 1991 in der Hochstraße. Sie ist eine von zahlreichen engagierten Frauen, die sich in den 80er Jahren zusammengetan hatten, um "Nein" zu sagen gegen männliche Gewalt und für sichere Lebensbedingungen für Frauen in unserer Stadt zu kämpfen. Die Furchtlosigkeit und Hartnäckigkeit dieser Frauen, sich auch von Anfeindungen nicht beeinträchtigen zu lassen, führte dazu, dass 1984 in Gladbeck der Verein Frauenberatungsstelle Gladbeck e. V. entstand, der heute als professionelle Einrichtung nicht mehr aus der Stadt wegzudenken ist. Ihr Fokus war immer der Gewaltschutz von Frauen und ihren größten Erfolg erzielte sie im Jahr 2002, als das bundesweit geltende Gewaltschutzgesetz verabschiedet wurde, an dessen Entwicklung sie maßgeblich mitgewirkt hatte. In Gladbeck initiierte sie viele bedeutende Projekte, wie z. B. das GIP, das Gladbecker Interventionsprojekt, das über die Grenzen der Stadt hinaus große Beachtung fand. Ihr Engagement zeichnete sich besonders durch ihre Zielstrebigkeit und Hartnäckigkeit aus. Die Stadt Gladbeck ehrte sie 2003 mit der Ehrenplakette.

Frauenstreiktag

1991, Frauencafé an der Rentforter Straße

Frauenstreiktag 1991 im Frauencafe an der Rentforter Straße. Die Siemens Fraueninitiative hat 1991, als die Schließung des Standortes Gladbeck beschlossen wurde, mithilfe der Ev. Kirche und des Gladbecker Frauenforums einen Verein gegründet. Mit öffentlichen Aktionen haben sie versucht, gegen den Verlust von ca. 700 Frauenarbeitsplätzen zu kämpfen. Die Initiative hatte in der Gladbecker Innenstadt ein Café in der Friedensstraße 1 eröffnet, indem auch Kleidung verkauft wurde und der als Treffpunkt für ehemalige Kolleginnen diente. Leider war die Initiative der "Siemensfrauen" nicht von Erfolg gekrönt und die Tore des Gladbecker Siemens-Werkes an der Bottroper Straße in Ellinghorst wurden geschlossen.

Frauentag 2020 - kurz vor Corona

2020, Fritz-Lange-Haus

Der Frauentag ist auch in Gladbeck schon eine kleine Tradition. Die Netzwerkinitiative 8. März hatte 2020 am Samstag vor dem Frauentag zum internationalen Frühstück ins Fritz-Lange-Haus eingeladen. Es ist gerade mal ein Jahr her. Das Foto ist sechs Tage vor dem ersten Lockdown aufgenommen! Damals ahnten die aktiven Frauen aus Vereinen, Verbände, Politik und Verwaltung noch nicht, dass 2021 der Frauentag nur digital stattfinden kann. Im Foto: Sakia Meyer,Barbara, Müzeyyen Dreesen, Katarzyna Beuth, Simone Steffens, Ayfer Candan, Miriam Schmikowski, Esther Montzka, Gudrun Faber, Nina Krüger, Janita Perera, Ganimet Karapinar, Jolanta Wojciak, Senay Kardas, Ulla Habelt;

Hedwig Enxing (geborene Tenbusch) in Holzschuhen mit Melkschemel und Melkeimer

1952, Landwirtschaft der Familie Tenbusch

Hedwig Enxing, geb. Tenbusch wurde 1933 als siebtes von zehn Kindern geboren. Ihr Vater war Wagenbauer und hatte einen Stellmacherbetrieb. Im Nebenerwerb betrieb er eine kleine Landwirtschaft auf zwei Hektar Fläche mit einer Kuh, sechs Schweinen und etlichen Hühnern, nach dem 2. Weltkrieg auch noch 10 Gänsen. Das bewahrte die Familie vor Hunger und deckte den Bedarf an Milch, Fleisch und Federn. Ein Schaf lieferte Wolle, die die Tenbuschs selbst versponnen. Für die Kinder gab es viel Arbeit in der Landwirtschaft. Am Mittagstisch saßen außer der Familie regelmäßig drei bis vier Gesellen und Lehrlinge aus der Werkstatt. Darum musste jeweils eine der Töchter in Haus- und Landwirtschaft mithelfen.

Hedwig Tenbusch (links) mit der Jugendgruppe in Gemen

1949, Ausflug nach Gemen

Hedwig Enxing, geborene Tenbusch, war als Mädchen aktiv in der Jugend der katholischen Pfarrgemeinde Herz Jesu in Zweckel. Das Foto stammt von einem Bildungswochenende auf der Burg Gemen im Münsterland mit der Gruppenleiterin Marlies Fister (auf dem Foto ganz rechts). Neben den meist 2-tägigen Ausflügen gab es in der weiblichen Pfarrjugend auch Turnabende, Theater und eine Nähgruppe für Paramente, also Textilien, die im Kirchenraum verwendet werden.

Hedwig Tenbusch (rechts) im Garten des Vinzenzheims

1950, im Garten des Vinzenzheims

Der Besuch des Gymnasiums, der Mittelschule oder der Handelsschule kam für Hedwig Tenbusch wegen des zu zahlenden Schulgeldes nicht in Frage. Alle Lehrmittel mussten selbst bezahlt werden. Für ihren Wunsch, einen kaufmännischen Beruf zu erlernen, gab es keine Lehrstelle. Sie machte im Gladbecker Vinzenzheim eine sehr qualifizierte Ausbildung in Hauswirtschaft bei den dort tätigen Ordensschwestern. Außer Kost und Logis gab es keine Vergütung. Die meisten der dort ausgebildeten Mädchen kamen aus dem Münsterland. Das ursprüngliche Armenhaus der Gemeinde Gladbeck wurde ab 1893 unter der Leitung der „Schwestern von der göttlichen Vorsehung“ zum Waisenhaus und Pflegeheim für „arme Kinder und alte Leute“, mit einer Handarbeitsschule und einem Kindergarten.

Hedwig Enxing - Frauen, die sich trauen

Hedwig Enxing trat 1977 in die CDU ein, leitete von 1982-2000 die Frauenunion und wurde 1984 das erste Mal in den Rat der Stadt Gladbeck gewählt. Elf Jahre leitete sie den Kulturausschuss der Stadt, bevor sie sich 1999 aus der Politik zurückzog.

Das Appeltatenfest ist ohne die Majestäten nicht mehr denkbar

2019, Rathausplatz

Die Tradition des Appeltatenfestes lässt sich bis ins Jahr 1403 zurückverfolgen, als im Dorf Gladbeck jährlich anlässlich des Lambertifestes ein Markt stattfand. Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich der „Lambertimarkt“ zum Fest und bekam wegen der verkauften Apfeltorten den plattdeutschen Namen Appeltatenfest. Nach 1908 wurde es "wegen Verrohung der Sitten" verboten. Mit Hilfe der Gladbecker Kaufleute ließ die Stadt Gladbeck 1989 die alte Tradition des Appeltatenfestes wieder aufleben. Nach der Idee der Geschäftsfrau Ulrike Rodewald wird die jährliche Appeltatenkönigin bei einer Olympiade ermittelt und beim Festsonntag, dem ersten Sonntag im September, feierlich gekrönt. Der Club der ehemaligen Appeltatenmajestäten trifft sich regelmäßig und engagiert sich sozial für gute Zwecke. Einmal Majestät, immer Majestät! Das Amt verpflichtet für die Stadt. Das Appeltatenfest ist ohne die Majestäten nicht mehr denkbar.

Waltraud Kruse mit ihrer Cousine

1944

Waltraud Kruse, geboren 1926 in Gladbeck. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1944, ein Jahr vor Kriegsende. Das Foto zeigt die 18-jährige Waltraud (rechts) und ihre Cousine Elly Himpel mit den typisch für diese Zeit gelockten Frisuren. In den 40er Jahren war das Haar entweder gelockt oder gewellt, häufig auch beides. Für heutige Verhältnisse sind sie leider etwas aufwendig, denn sie bestehen aus verschiedenen gelegten und gesteckten Elementen wie Wellen, Pompadours und Rollen. Grundlage einer Frisur dieser Zeit sind immer Locken. Diejenigen mit dem nötigen Kleingeld haben sich Locken zunächst per Dauerwelle beim Friseur setzen lassen und sind auch zum Frisieren zum Friseur gegangen. Die meisten Frauen haben sich allerdings mit wirklich viel Zeitaufwand nach jeder Haarwäsche alleine zu Hause die Haare gelegt und frisiert.

Waltraud Kruse mit ihrem kleinen Sohn

1952

Waltraud Kruse unternimmt im Frühjahr 1952 eine Radtour mit ihrem erstgeborenen Sohn Peter.

Waltraud Kruse

1950

Waltraud Kruse gönnt sich nach getaner Arbeit eine Zigarette.

Waltraud Kruse im Garten

1954

1954, Waltraud Kruse mit ihrem Ehemann, Sohn Peter und dem zweitgeborenen Sohn Franz in ihrem Garten auf der Steinstrasse.

Waltraud Kruse nach bestandener Fahrprüfung mit 36 Jahren

1962

36 Jahre war Waltraud Kruse als sie ihre Fahrprüfung bestanden hat. Erst seit 1958 dürfen sich Frauen unabhängig vom Einverständnis ihres Ehemanns oder Vaters in Fahrschulen anmelden. Der VW Käfer, damals eins der meistgefahrenen Autos, kostete übrigens Anfang der 60er Jahre ca. 4200 DM.

Helga Kinner bei der Deutschen Meisterschaft im Kunstschwimmen

1957, Ludwigshafen

Helga Kinner, Synchronschwimmerin, Frauenwartin beim Stadtsportverband und Botschafterin des Sports, Helga Kinner war von 1948 bis 1962 Synchronschwimmerin und hat an Deutschen Meisterschaften teilgenommen. Später war sie als Trainerin im Synchronschwimmen und als Kampfrichterin auf überregionaler Ebene tätig. Von 1985 Helga Kinner Vorsitzende des Frauenbeirates im Vorstand des Stadtsportverbandes Gladbeck (SSV) und vertrat die Interessen der Frauen. Sie war Initiatorin der sehr erfolgreichen Angebote „Sport in der Krebsnachsorge“ und „Sport bei Diabetes“, Seit 2005 hat sie in Kooperation mit der damaligen Gleichstellungsbeauftragten Barbara Richter die Kampagne "Gemeinsam gegen sexuelle Übergriffe gegen Mädchen und Jungen im Sport" durchgeführt.

Helga Kinner - Synchronschwimmerin

1958

Solo Kaiserwalzer bei den Deutschen Meisterschaften

Helga Kinner mit den Kunst- und Synchronschwimmerinnen des SV Gladbeck 13

1975

Helga Kinner beim Training

1970er Jahre

Helga Kinner heute

2021

Anna Hagemann

1957

Das Geschäft "Hut-Hagemann" befand sich zu der Zeit an der Kaiserstraße 12, der heutigen Horster Straße. Der Schwerpunkt des Verkaufes waren Herrenhüte. Anna Hagemann war mit Leib und Seele Geschäftsfrau und stand bis zu ihrem 78igsten Lebensjahr jeden Tag hinter der Theke. Im Jahr 1998 übergab sie das Geschäft an Anette Bachmann, die es heute unter dem Namen "Hagemann Moden" weiterführt.

Frauen für den Frieden

2018, vor dem Lukas-Treff in Gladbeck-Butendorf

„Hand in Hand für den Frieden“, so ist das Motto der Frauen unterschiedlicher Religionen und Kulturen und so ist auch der Name des Arbeitskreises. Aus dem "Friedenstag" im Stadtteilpark Gladbeck-Butendorf, der nach den Anschlägen 2001 in den USA gestartet war, entwickelte sich der Arbeitskreis. Die Frauen organisieren seit 2016 jährlich ein Friedensgebet in oder vor der Propsteikirche Lamberti in der Innenstadt. Intoleranz, rechte Gesinnung oder politische Einflüsse aus den Herkunftsländern belasten das Zusammenleben und drohen die Gesellschaft zu spalten. Der Arbeitskreis aus christlichen, muslimischen, alevitischen und jüdischen Frauen sendet ein wichtiges Zeichen des Friedens in Texten, Gebeten und Liedern, um zum Zusammenleben in Vielfalt hier in unserer Stadt zu ermuntern. Im Foto: Monika Bette, Fatma Ergün, Birgit Krenz-Kaynak, Mechthild Krumscheid, Yasemin Onat, Müzeyyen Dreessen, Christa Schniering, Gisela Surau;

Gülnur Kazimova setzt sich für Meinungsfreiheit und Menschenrechte ein

2017

Gülnur Kazımova legte 2017 mit ihrem Mann und zwei Kindern den weiten Weg von Aserbaidschan nach Gladbeck zurück. Die investigative Journalistin und ihre Familie konnten mit Hilfe von „Reporter ohne Grenzen“ das Land verlassen. Nach der Unabhängigkeitserklärung der ehemaligen Sowjetrepublik 1991 ist Aserbaidschan seit 2001 Mitglied des Europarates. Trotzdem werden politische Oppositionelle, Journalisten und Blogger verfolgt, Meinungsfreiheit und Menschenrechte werden unterdrückt. Gülnur Kazımova arbeitet seit 13 Jahren für regionale und internationale Medien. Die Rechte der Frauen sind ein Schwerpunkt ihrer journalistischen Arbeit. Zurzeit erforscht sie die Probleme muslimischer Frauen in Europa. Sie glaubt, dass Hunderte von Frauen, unabhängig davon, wo sie in Europa leben, unter Tabus und Traditionen leiden und häuslicher Gewalt und Druck ausgesetzt sind.

Louisa Theisen, Hund Bella, im Kinderwagen Johann

2020, Friedhof Rentfort

Louisa Theisen mit Kind, Hund und Mann (der auf dem Bild nicht zu sehen ist) geht nach der Geburt des Kindes - die beiden sind am 04.12.2020 Eltern geworden - das erste Mal als kleine Familie in ihrer Nachbarschaft - auf dem Friedhof in Rentfort spazieren.

Louisa Theisen

2017, Schloss Wittringen

Eine stolze Braut auf den Stufen des Wasserschlosses Wittringen. Louisa Theisen am Tag ihrer kirchlichen Hochzeit am 27. Mai 2017. Sie und Ihr Mann haben sich in ihrer Gemeinde, der Sankt Lamberti Kirche, vor Gott das Ja-Wort gegeben. Louisa Theisen war von klein auf in der Gladbecker Propstei-Pfarrei aktiv. Sie hat an der Katholischen Hochschule NRW in Paderborn Religionspädagogik studiert und beginnt nun mit einer dreijährigen Ausbildung zur Gemeindereferentin.

Louisa Theisen

2014, Tanzschule Schaub

Louisa Theisen, 27 Jahre alt, lebt in Gladbeck, wo sie auch aufgewachsen ist. 2014 hat sie mit dem Musical Ensemble “Klangvoll” in der Tanzschule Schaub ein Musical Dinner veranstaltet. Auf diesem Bild singt sie “Mein Sinn für Stil” aus dem Musical “Aida”.

Marianne Wüstefeld auf dem Markt der Frauen

2019, Willy-Brand Platz

Marianne Wüstefeld auf dem Markt der Frauen zum 35-jährigen Jubiläum der Beratungsstelle im Jahr 2019. Der gebürtigen Gladbeckerin waren die diskriminierenden Lebensbedingungen von Frauen immer ein Dorn im Auge und die Verharmlosung der Gewalt in der Familie als Familienstreitigkeit oder Kavaliersdelikt unerträglich. So war es nur konsequent, dass sie sich auch beruflich dem Thema Gewalt gegen Frauen in Gladbeck und auf Landesebene widmete. Auf Bundesebene war sie zudem mitverantwortlich für den Zusammenschluss der Frauenberatungsstellen, um eine bessere Vernetzungsarbeit zu ermöglichen. Ihr war das Engagement in Gladbeck aber immer besonders wichtig und noch heute arbeitet sie ehrenamtlich als Vorstand bei der Frauenberatungsstelle und repräsentiert die Frauenberatungsstelle zusammen mit den Hauptamtlichen bei vielen Veranstaltungen.

Marianne Wüstefeld am Tag der offenen Tür (Light)

2020, Frauenberatungstelle 2020

Marianne Wüstefeld am Tag der offenen Tür der Frauenberatungsstelle 2020. Mitten im Lockdown ist die Frauenberatungsstelle in ihre neuen Räume an die Wilhelmstraße 46 umgezogen. Zur Eröffnung konnten daher nur kleine Gruppen zeitversetzt mitfeiern.

Marianne Wüstefeld beim Frauenstreiktag

1991, Hochstraße

Marianne Wüstefeld am Frauenstreiktag 1991 in der Hochstraße.

Ayfer Candan – Die Therapeutin

2021, in ihrem Therapieraum

Ayfer Candan lebt seit 25 Jahren in Gladbeck. Sie ist Diplom - Pädagogin und systemische Familientherapeutin (DGSF). Vor einigen Jahren hat sie die GISA - Gesellschaft für interkulturelle systemische Arbeit gegründet und arbeitet in eigenen Räumlichkeiten als systemische Therapeutin mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen, Paaren, Familien und Gruppen. Zusätzlich ist sie als Dozentin für verschiedene Bildungseinrichtungen tätig. Das Begleiten und Stärken von Menschen ist ihr eine Herzensangelegenheit. Sie ist verheiratet und Mutter von vier Kindern. Ihr sind das friedvolle Miteinander, der gegenseitige Respekt und die Partizipation in ihrer Stadt Gladbeck besonders wichtig. Deshalb engagiert sie sich seit vielen Jahren in verschiedenen Bereichen ehrenamtlich.

Mevize Meryem Candan – Die Vielseitige

2020, Nordpark

Mevize Meryem Candan, 17 Jahre, ist Abiturientin, Musikerin, Journalistin und Künstlerin. "All das macht mich aus", sagt sie. Nie würde sie sich für eine ihrer Tätigkeiten entscheiden und bloß diese machen wollen. Immer wieder neu entdeckt sie sich und ihre Gesellschaft in ihren Tätigkeiten und hat somit die Möglichkeit, die Welt mit aufgeweckter Neugier zu betrachten und sich auszumalen, was noch getan werden müsste und demnach zu handeln, damit die Welt ein Stück weiter verbessert werden könnte. Durch diesen Zusammenhang geprägt bezeichnet sie sich gerne auch als eine "Lebenskünstlerin".

Martina Thorwesten – Erzieherin und begeisterte Oma

2021, im Spielkeller der Enkelkinder in Gladbeck

Nachdem ich 44 Jahre im Kinder- und Jugendbereich ehrenamtlich und hauptamtlich arbeitete, kündigte ich aus familiären Gründen letztes Jahr meine Arbeit und werde in 2 Jahren in Rente gehen. In den letzten 18 Jahren leitete ich eine offene Kinder- und Jugendeinrichtung in einem Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf. Die benachteiligten Kinder lagen mir besonders am Herzen. Durch viele Projekte und Aktivitäten gelang es mir und meinen Honorarkräften immer wieder die Kinder zu fördern, zu motivieren und ihnen ein zweites zu Hause zu geben. Nun bin ich glückliche Oma von 3 tollen Enkelkindern. Mir macht es sehr viel Freude, mich mit den Enkelkindern zu beschäftigen und meine Erfahrungen als Erzieherin bei Liedern, Fingerspielen, kreativen und vielen anderen Angeboten weiter zu geben. In meiner Freizeit bin ich gerne in der Natur, fahre Fahrrad und bin sehr gerne mit Menschen zusammen.

Bianca Kuballa, Ruhrpott-Kind und Künsterlin durch und durch

2019, Rathausplatz

"Da ich immer sehr viel Spaß an meiner Arbeit habe, bin ich die meiste Zeit in meinem Leben fröhlich." Bianca Kuballa, aufgewachsen in Recklinghausen- Suderwich und Oer-Erkenschwick. Auf eigenen Füßen in Gelsenkirchen und Gelsenkirchen- Buer. 2018 von Dorsten nach Gladbeck umgezogen. Schon in sehr frühen Jahren hat Sie sich für die Verschönerung ihrer Umwelt interessiert. Nachdem sie als Kind ein kleines Päckchen Buntstifte in die Hand gedrückt bekam, waren keine Tische, Stühle und Wände vor ihren kreativen Ideen mehr sicher. Hier als Künstlerin im 2019 im Jubiläumsjahr der Stadt auf dem Rathausplatz. Es spielte Live-Musik und es duftete nach leckerem Essen und Trinken. Das Bild hat ein Ausschankmann aus seinem Wagen mit dem Handy gemacht.

Ehrenamtliches Engagement

2018

Das Foto wurde am 09. Juni 2018 aufgenommen. Agnes Allkemper und Hanne Schmidtobreick engagieren sich auf dem Foto am Stand des Fördervereins Kotten Nie. Anlass war der Tag des Ehrenamtes. An diesem Tag präsentieren sich Gladbecker Vereine und Selbsthilfegruppen der Öffentlichkeit. Ausgerichtet wird dieser Tag schon seit vielen Jahre vom „Netzwerk Freiwilligenarbeit in Gladbeck“, besser bekannt als „Netzwerk Ehrenamt“. Zusammen mit vielen anderen Frauen und auch Männern arbeiten die beiden ehrenamtlich mit viel Freude für den Förderverein Kotten Nie, der in diesem Jahr 35 Jahre alt wird.

Die politisch Engagierten

2020, Horster Straße

Bärbel Neuman und Kathrin Wischnewski von der Frauenunion am Internationalen Frauentag 2020 mit den „Müttern des Grundgesetzes“ als Kunstaktion am Stromkasten. Am 23. Mai 1949 stimmte die Mehrheit des Parlamentarischen Rates in Deutschland dem Entwurf des Grundgesetzes zu. Die vier Politikerinnen Friederike Nadig (SPD), Helene Weber (CDU), Helene Wessel (Zentrumspartei) sowie Elisabeth Selbert (SPD) hatten erfolgreich das Grundrecht der Gleichberechtigung in der Verfassung durchgesetzt. Seit über 70 Jahren gilt in der Bundesrepublik Deutschland daher der Grundsatz: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ (Artikel 3 Absatz 2 GG).

Susanne Schalz - freischaffende Künstlerin

2015, Magazin Gladbeck

Es genau sechs Jahre her, als Susanne Schalz das erste Mal in diesem alten Gemäuer stand. Ihr Mann hat dieses Fotos gemacht. Sie weiß noch, als Sie die 100 Jahre alte Treppe hochgegangen ist. Obwohl nur Regale zu sehen waren, hatte sie sich in das Gebäude verliebt, als sie die obere Etage erreicht hat. "Ich hatte direkt vor meinem geistigen Auge, wie ich diese Räume umgestalten wollte." Nämlich genauso, wie sie jetzt aussehen. (Obwohl das Foto eher so aussieht, als ob ich Dirigent eines Orchester wäre ;-))

Frauenpolitische Arbeit im Fokus

2019, Rathausplatz

Die Gladbecker Politikerin Elke Marita Stuckel-Lotz ist seit 1994 Kreistagsmitglied in Recklinghausen und war von 2004 bis 2014 stellvertretende Landrätin, davor grüne Ratsfrau in Herten. Seit der Kommunalwahl 2020 ist sie Ratsfrau in Gladbeck. In 36 Jahren bei den Grünen hat sie viele Funktionen auf Kommunal- und Landesebene wahrgenommen. Ein Schwerpunkt ihrer politischen Arbeit ist seit jeher die frauenpolitische Arbeit im Bereich Soziales - Kultur und darüber hinaus.

Elsbeth Jesenek – Die Ur-Gladbeckerin

1974, Gladbeck, im Garten ihrer Wohnung

Elsbeth Jesenek ist Jahrgang 1932 und hat den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegsjahre intensiv als Kind und Jugendliche miterlebt. In den Jahren 1943 – 1945 musste sie mit ihrer Klasse Gladbeck verlassen, denn in der Stadt gab es Bombenangriffe. 6 Klassen ihrer Schule wurden nach Bayern verschickt und dort in beschlagnahmten Hotels unterrichtet, die zu Schulen umfunktioniert wurden. Sie schliefen in großen Schlafsälen der Schule. Die Eltern verblieben in Gladbeck. Nach dem Krieg wurden die Kinder zurückgeholt. Sie absolvierte eine kaufmännische Ausbildung bei der Kreishandwerkerschaft und wechselte dann zur Sparkasse, später zur Volksbank. „Es war in dieser Zeit nicht selbstverständlich als Frau arbeiten zu dürfen“, sagt sie. Im März 1954 heiratete sie ihren Mann Hugo. Das Paar hat eine Tochter bekommen. Ihr Mann ist inzwischen verstorben. Elsbeth Jesenek ist Ur-Gladbeckerin. Sie ist in Gladbeck geboren, aufgewachsen, hat in Gladbeck geheiratet und verbringt ihren Lebensabend noch in ihrer eigenen Wohnung in Gladbeck. Die verheiratete Tochter wohnt in der Nähe. Sie verbringen oft Zeit gemeinsam.

Interkulturelle Frauengruppe öffnet Türen

2015, Jüdische Gemeinde in Gelsenkirchen

Die Unternehmerin Hülya Haack-Yol und Sozialpädagogin und langjährige Ratsfrau Müzeyyen Dreessen initiierten 2013 das „interkulturelle Frauenfrühstück“ in Gladbeck. Seitdem treffen sich Frauen unterschiedlicher Herkunft alle drei Monate in einer anderen Einrichtung, um die Arbeit dort kennenzulernen. Das Frühstück bildet den geselligen Rahmen, im Fokus stehen dabei das gegenseitige Kennenlernen und die in der jeweiligen Einrichtung stattfindende Arbeit. Das interkulturelle Frauenfrühstück ist eine feste Größe für Begegnung, Austausch und Vernetzung der Frauen in Gladbeck.

Gabriele Renz – Die Malerin

2016, Foto: Nathan Dreessen

Die Malerin lebt schon seit fast 20 Jahren mit ihrer Familie in Gladbeck. Seit ein paar Jahren liegt ihr Schwerpunkt auf selbstorganisierten Malreisen und der künstlerischen Arbeit im Atelier. Beides beflügelt sich gegenseitig. Sie hätte sich auch im Wittringer Wald spazierend fotografieren können. Der Ort bedeutet für sie nicht erst seit Corona ein tägliches Labsal und Inspiration. Auf ihren Kunst-Fahrten geht sie gern mit einer kleinen Gruppe von Menschen in die Natur, um beim Verweilen und Anschauen alles vertieft wahrzunehmen. In der sich anschließenden zugleich spielerischen und ernsten Atelierarbeit entstehen individuelle farbige Bilder. Es ist für jeden eine wahre Freude, sich frei schöpfend und dennoch mit der Natur verbunden zu erleben.

Maria Roß und mit ihrem Sohn Willy Roß

1929

Marianne Tymann, geb. Roß, Jahrgang 1934. Ihre Eltern haben 1926 in Hattingen geheiratet und sind kurz darauf nach Gladbeck gezogen. Auf dem Foto ist ihr Bruder Willy Roß, Jahrgang 1927, mit ihrer Mutter Maria Roß, Jahrgang 1896, auf der Kaiserstraße (heute Horster Str.) zu sehen. Das Bild ist mit "Sÿlvester 1929-1930" beschriftet. Im Hintergrund sieht man den Laden des Kürschners Alex Wältermann (Kaiserstraße 19, Ecke Körner Straße).

Maria Roß und mit ihrer Tochter Marianne Roß (heute Tymann)

1930er Jahre

Maria Roß, Jahrgang 1896, hat 1926 in Hattingen Wilhelm Roß geheiratet und ist mit ihm nach Gladbeck gezogen. Das Bild entstand 1929 im Stielmuspark, die Grünanlage befand sich bis Anfang der 1950er Jahre auf dem heutigen Hoch10-Gelände in der Innenstadt.

Maria Roß und mit ihren Töchtern Dorothee und Marianne Roß

1940

Isa Hümpfner – Die Übungsleiterin

2020, Turnhalle der Pestalozzischule in Gladbeck-Zweckel. Foto: Gundi Wormland

Vor 30 Jahren bin ich mit meiner Familie nach Gladbeck gezogen, seit 20 Jahren lebe ich in Zweckel. Ich war schon immer sportlich – Bewegung ist mein Ausgleich, daraus ziehe ich Energie und meine positive Lebenseinstellung. Besonders liebe ich Volleyball, ein Mannschaftssport, bei dem es auf Teamarbeit ankommt. Relativ schnell bin ich dem TV Gladbeck beigetreten und spiele seitdem – mit ein paar Unterbrechungen – in verschiedenen Mixed-Hobbygruppen, mehrmals in der Woche. Dabei stehen für mich, neben dem Spaß am Spiel, das Mannschaftserlebnis und die sozialen Kontakte im Mittelpunkt. Im letzten Jahr habe ich die Mittwochs-Hobbygruppe in der Pestalozzischule als Übungsleiterin übernommen und hoffe, dass wir bald wieder mit dem Training starten können.

Ünzüle Öner – Die Engagierte

2001

Der Vater von Ünzüle Öner gehörte zu den ersten sogenannten „Gastarbeitern“, die Mitte der 60er Jahre aus der Türkei angeworben wurden. Sie hatten die Hoffnung, nach ein paar Jahren genug verdient zu haben und wieder zurückkehren zu können, aber holten dann doch ihre Familien nach, weil sich diese Hoffnung nicht so schnell erfüllte und sie ohne die Familie nicht lange alleine leben konnten. So kam Ünzüle mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern 1970 nach. „Es war eine schwere Zeit für uns Kinder und unsere Mutter, aber inzwischen sind wir alle hier in Gladbeck zu Hause“, sagt sie. Nach einer Ausbildung zur Friseurin heiratete sie. Das Paar hat heute drei erwachsene Kinder und mehrere Enkelkinder. Ünzüle ist neben der Familie auch immer ehrenamtlich engagiert. Der alevitische Kulturverein und die „Interkulturellen Frauengruppe“ sind ihre Betätigungsfelder.

Luisa Marie Große Wilde - Eine besondere Freundschaft

2019, Schloss Wittringen

Als Claudia 2014 mit ihrer Familie aus dem Norden Spaniens nach Deutschland kam, lernten sie und Luisa sich kennen und wurden bald beste Freundinnen. Claudia lernte sehr schnell gut Deutsch und lebte gerne zeitweise mit bei Luisas Familie in Gladbeck. Sie erlebten Höhen und Tiefen, aber auch als Claudia 2017 nach Spanien zurückkehrte und beide sich viel seltener sehen konnten, ist diese besondere Freundschaft bestehen geblieben.

Plakat der Frauenberatungsstelle

1999

Plakat der Frauenberatungsstelle zum Internationalen Frauentag 1999. Das Plakat haben die Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle selbst entworfen und geklebt.