Sonderausstellung

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Aktuelle Sonderausstellung

VON SCHNITTMUSTERN, NÄHMASCHINEN UND PLÄTTEISEN
Frauen in der Bekleidungsindustrie im Kreis Recklinghausen

Ausstellung des Arbeitskreises Recklinghäuser Frauengeschichte
in Kooperation mit dem Museum der Stadt Gladbeck
12.10.2024 - 1.06.2025


Im nördlichen Ruhrgebiet war die Bekleidungsindustrie in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg einer der wichtigsten Arbeitgeber für Frauen. Unmittelbar nach Kriegsende hatten sich in fast allen Städten des Kreises Recklinghausen und in Gelsenkirchen Textilbetriebe und Bekleidungsunternehmen angesiedelt. Auf dem Höhepunkt der Konjunktur in dieser Branche waren mehrere Tausend Menschen dort beschäftigt, davon ca. 80% Frauen.

Die Geschichte dieser Industrie und ihre Bedeutung als Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte für Mädchen und Frauen im nördlichen Ruhrgebiet wurden bisher kaum aufgearbeitet. Man könnte auch von ‚vergessenen Frauenarbeitsplätzen‘ sprechen.

Seit mehr als 10 Jahren untersucht der Arbeitskreis Recklinghäuser Frauengeschichte Lebens- und Arbeitserfahrungen von Frauen im nördlichen Ruhrgebiet. In den letzten Jahren standen vor allen Dingen die Bekleidungsindustrie in Recklinghausen und die dort arbeitenden Frauen im Mittelpunkt des Interesses. Herausgekommen ist eine Ausstellung mit vielen Geschichten zu einem wichtigen Arbeitsbereich von Frauen in der Nachkriegszeit.

Erweitert wird diese Ausstellung um die Geschichte und die Geschichten rund um die Gladbecker Firma Heinrich Buschfort. In den Zeiten des Wirtschaftswunders und Strukturwandels war das Bekleidungsunternehmen, das 1948 gegründet wurde und bis zu 800 Menschen beschäftigte, ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Stadt Gladbeck. Nach dem Konkurs der Firma 1975 wurde das Unternehmen bei Verkleinerung der Produktion und Konzentration auf den Stammsitz, zuletzt als Einzelhandelsgeschäft, bis 2008 weitergeführt.

In Recklinghausen wie in Gladbeck ist es gelungen, Zeitzeuginnen zu finden, die in den Bekleidungsfabriken gearbeitet haben und z.T. dort auch ausgebildet worden sind. Einige von ihnen haben unmittelbar in der Nachkriegszeit dort gearbeitet, andere waren bis in die 1990er Jahre dort tätig. Die Ergebnisse der Gespräche mit den Frauen werden durch eine Fülle von Dokumenten (IHK-Zertifikate, Zeugnisse, Fotos und andere Dokumente) ergänzt.

Ziel dieser Ausstellung ist es, ein bisher nur selten erzähltes Kapitel der regionalen Geschichte in Erinnerung zu rufen. Darüber hinaus soll es eine Würdigung der Lebensleistung der in der Bekleidungsindustrie beschäftigten Menschen, insbesondere der Frauen, sein.

BEGLEITENDE ANGEBOTE

Kontaktieren Sie uns, damit wir für Ihre Gruppe, Schulklasse, Ihren Kindergarten oder Verein einen individuellen Termin vereinbaren können



Vergangene Sonderausstellungen

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VERGESSENE OPFER DER NS-„EUTHANASIE“
Die Ermordung schlesischer Anstaltspatienten 1940–1945

Eine Ausstellung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten/Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein in Kooperation mit dem Museum der Stadt Gladbeck
21.10.2023 - 28.04.2024


Mit dem sogenanntem „Euthanasie“-Erlass von Oktober 1939 schuf Adolf Hitler die rechtliche Grundlage für die systematische Ausrottung „lebensunwerten Lebens“ im Sinne der nationalsozialistischen Rassenideologie. Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung, Kranke und Schwache, darunter auch Kinder und Säuglinge, wurden als für die Gesellschaft schädlich angesehen und galten als nicht lebenswert. Die Organisation des Massenmordes durch „Euthanasie“, dem Hunderttausende kranker und behinderter Menschen zum Opfer fielen, übernahm die Zentraldienststelle mit Sitz in der Tiergartenstraße 4 in Berlin. Nach 1945 wurde daher für die Krankenmorde der Begriff „Aktion T4“ gebräuchlich. Zwischen 1939 und 1941 wurden auf dem Gebiet des Deutschen Reiches sechs „Euthanasie“-Tötungsanstalten errichtet. Dazu zählt auch die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein in Sachsen, in der von 1940 bis 1941 etwa 15 000 Menschen ermordet wurden. Es waren vorwiegend psychisch Kranke und geistig Behinderte, am Ende auch Häftlinge aus Konzentrationslagern. Pirna-Sonnenstein war, nicht zuletzt wegen der Zahl der Opfer, einer der schlimmsten Orte nationalsozialistischer Verbrechen in Sachsen. Die Tötungsanstalt Sonnenstein diente zudem der personellen, organisatorischen und technischen Vorbereitung des Holocaust.

Die Wanderausstellung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten/Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein zeigt auf 21 Tafeln in deutscher und polnischer Sprache die Voraussetzungen und mörderischen Auswirkungen der NS-Gesundheitspolitik mit Blick auf Schlesien.

Das Museum der Stadt Gladbeck erweitert die Ausstellung durch einen lokalgeschichtlichen Teil, der Täter und Opfer von Zwangssterilisationen und „Euthanasie“ sowie deren Gedenkkultur in Gladbeck in den Blick nimmt. Zu den Tätern zählt der 1906 in Halle/Saale geborene Arzt Horst Schumann, der ab April 1940 die Leitung der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein übernahm und dort die Ermordung von 13720 Patienten sowie mindestens von 1031 Häftlingen aus Konzentrationslagern verantwortete. In Auschwitz führte er bei jüdischen Frauen und Männern Sterilisationsversuche mittels Röntgenstrahlung durch, die die operative Sterilisationsmethode ersetzen sollten. Im Frauen-KZ Ravensbrück setzte er die Versuche an Sinti- und Roma-Mädchen fort. Nach dem Krieg praktizierte er mehrere Jahre unbehelligt als angesehener Arzt in Gladbeck. Strafrechtliche Konsequenzen musste Schumann nicht tragen. Ein Gerichtsprozess wurde 1970 krankheitsbedingt abgebrochen. Er starb 1983 in Frankfurt am Main.

Für die bislang 51 namentlich bekannten „Euthanasie“-Opfer in Gladbeck wurde auf Initiative des Gladbecker Bündnis für Courage eine Gedenkstätte geschaffen. Der renommierte Künstler Paul Schwer gestaltete den Erinnerungsort am Neuen Rathaus. Dort befand sich früher das Gesundheitsamt, das bei der Erfassung von „Erbkranken“ eine zentrale Rolle spielte.

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SCHIMMERNDE SCHÖNHEITEN – Messingobjekte des Jugendstils und Art Deco
28.10.2022 - 28.4.2023

Fast wie Gold, aber erheblich preiswerter – die Vorzüge von Messing waren bereits in der Antike bekannt. Als „Gold des Bürgers“ erlebte die vielseitige, leicht zu verarbeitende Metalllegierung aus Kupfer und Zink im Jugendstil und Art Deco ein Come-back. Auf Hochglanz polierte Kerzenleuchter, Vasen, Teekannen, Bowlengefäße und Schalen aus Messing waren auch für den kleineren Geldbeutel erschwinglich und daher sehr beliebt.

Schimmernde Schönheiten“ ist eine Kooperation mit dem Deutschen Messingmuseum für angewandte Kunst gGmbH in Krefeld. Die Sonderausstellung zeigt Objekte des ornamental bewegten Jugendstils und des sachlicheren Art Deco. In beiden Stilrichtungen nimmt Messing eine interessante Sonderstellung ein: Das in warmem Gold schimmernde Material kommt durch die elegant reduzierte Formensprache besonders zur Geltung.

Über 100 Einzelobjekte und Garnituren von namhaften Entwerfern wie Bruno Paul, Friedrich Adler, Peter Behrens und Jan Eisenloeffel, aber auch Ausführungen von bisher unbekannten Entwerfern, dokumentieren die gestalterischen Möglichkeiten und die stilistische Bandbreite im Jugendstil und Art Deco.

Auf lokaler Ebene ist dieser Zeitraum für die Stadtwerdung und Entwicklung Gladbecks zur modernen Industriestadt von großer Bedeutung. Anfang des 20. Jahrhunderts dominierte der Bergbau die Entwicklung Gladbecks. Zuwanderung, wirtschaftlicher Fortschritt und Investitionen in Infrastruktur und Wohnungsbau waren die Folge. Nach den schweren Jahren mit Inflation und Ruhrbesetzung brachen für die 1919 gegründete Stadt Gladbeck glänzende Zeiten an. Einige bis heute das Stadtbild prägende Bauvorhaben wurden realisiert, darunter das Naherholungsgebiet Wittringer Wald mit Schloss, Herrenhaus, Stadion und Freibad sowie der spätere Jovyplatz mit seinen repräsentativen Verwaltungsbauten.

Es sind die Goldenen Zwanziger, in denen sich besonders im Art Deco Funktionalität und künstlerische Formgebung bei Verwendung moderner Herstellungstechniken miteinander verbinden.

Das Museum der Stadt Gladbeck verfügt über eine eigene Sammlung von Messingobjekten. In der Ausstellung werden ausgewählte Gegenstände des täglichen Gebrauchs und kunsthandwerkliche Exponate aus drei Jahrhunderten vorgestellt.

BEGLEITENDE ANGEBOTE

Feierabendführung am FreItag
Nach der Arbeit ins Museum zu einer Führung durch die Sonderausstellung
Termine: 4.11.2022, 25.11.2022, 3.2.2023, 10.3.2023, jeweils 16.30 Uhr

Mittagsführung
Halbstündige Kurzführung durch die Sonderausstellung
Termine: Di, 8.11.2022, Mi, 7.12.2022, Mi, 25.1.2023, Mi, 22.3.2023, Mi, 26.4.2023, jeweils 12.45 Uhr

Sonntagsführung
Nach einem Spaziergang in Wittringen zur Sonntagsführung ins Museum
Termine, 11.12.2022, 15.1.2023, 26.2.2023, 16.4.2023, jeweils 15 Uhr

Die Teilnahme an den öffentlichen Führungen ist kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten.
Ergänzend zu den öffentlichen Führungen bieten wir für Gruppen nach Absprache zusätzliche Termine an.

KREATIVANGEBOTE FÜR KINDER UND JUGENDLICHE

Kurzführung durch die Sonderausstellung mit Kreativangebot (Dauer: ca. 90 Minuten)

Wir gestalten Ketten- und Schmuckanhänger
ab 8 Jahren)
Termin: Sa, 12.11.2022, 15 Uhr

Wir basteln mit Prägefolie
(ab 6 Jahren)
Termin: Do, 17.11.2022, 15 Uhr

Wir basteln Christbaumschmuck aus Messingdraht
(ab 8 Jahren)
Termin: Sa, 17.12.2022, 15 Uhr

KINDERGARTEN & SCHULE
Führung mit Kreativangebot
Inspiriert von den Dekoren der Ausstellung werden wir je nach Altersstufe mit Metallprägefolie oder Messingdraht kreativ tätig. Dauer: 90 Minuten

60 Jahre Anwerbeabkommen der Türkei mit der BRD – Menschen und Geschichten gesucht für Ausstellung ab Oktober 2021
04.05.2021

Anlässlich des 60. Jahrestages des Anwerbeabkommens für Arbeitskräfte aus der Türkei am 30. Oktober 2021 plant das Museum der Stadt Gladbeck in Kooperation mit dem Freundeskreis Gladbeck-Alanya, dem Integrationsrat und dem Stadtarchiv eine Ausstellung. Die Kooperationspartner haben sich in einer Arbeitsgruppe inzwischen zwei Mal getroffen und wollen nicht nur die Türkeistämmigen sondern auch Menschen anderer Herkünfte, die als Arbeitskräfte nach Gladbeck gekommen sind, in die Ausstellung aufnehmen. Von 1955 bis 1968 schloss die Bundesrepublik Deutschland Abkommen mit Italien, Spanien, Griechenland, Türkei, Marokko, Südkorea, Portugal, Tunesien und dem ehemaligen Jugoslawien. Gesucht werden Menschen, die ab 1955 per Anwerbeabkommen nach Gladbeck gezogen sind. Menschen aus diesen Herkunftsländern können anhand eines Fragebogens mit ihren Geschichten und Bildern teilnehmen. Darin wird zum Beispiel nach der Anreise gefragt, welchen Beruf man ausgeübt hat und was man aus der Heimat mitgebracht hat. Teilnehmende müssen in Gladbeck leben oder gelebt haben. Auch Kinder oder Enkelkinder können den Fragebogen ausfüllen, um die Geschichten von mittlerweile verstorbenen Familienmitgliedern zu erzählen. Für alle Teilnehmenden gelten folgende Voraussetzungen: Interessierte können sich an das Museum der Stadt wenden, per E-Mail oder telefonisch unter 02043 23029. Der Einsendeschluss ist der 5. September 2021. Mitglieder der Arbeitsgruppe können bei Bedarf behilflich sein.

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Jetzt mitmachen: Digitale Ausstellung „FrauenLeben in Gladbeck"
15.01.2021

Für die digitale Ausstellung "Frauenleben in Gladbeck“ zum Internationalen Frauentag am Montag, 8. März, suchen Gleichstellungstelle und Museum der Stadt Gladbeck Alltagsfotos von Gladbeckerinnen und ihre Geschichte. Frau oder Fräulein? Job oder Ehe? Kind oder Kultur? Politik oder Party? Sport oder Spaß? Fotos von Müttern, Großmüttern, Urgroßmüttern, Schwestern, Töchtern, Enkelinnen oder sich selbst können Gladbeckerinnen bis Freitag, 29. Januar, digital per E-Mail an museum@stadt-gladbeck.de oder auch per Post an Tanja Karpa, Altes Rathaus, Willy-Brandt-Platz 2, 45964 Gladbeck senden. Die Ausstellung will den Alltag Gladbecker Frauen und ihre Geschichten zeigen. Für alle, die teilnehmen, gelten folgende Voraussetzungen: Die Urheberrechte der Fotos müssen bei den Teilnehmerinnen liegen. Das Foto benötigt zusätzlich Vor- und Zunamen, den Ort, wo das Bild aufgenommen wurde, und Namen der abgebildeten Personen, was darauf zu sehen ist sowie das Aufnahmedatum (Jahresangabe). Eine kleine Geschichte sollte in wenigen Sätzen das Foto ergänzen. Die Fotos müssen in Gladbeck entstanden sein.

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aktuelle und kommende Sonderausstellungen

Zum Stadtjubiläum präsentierte das Stadtarchiv in Kooperation mit dem Geschichtsbüro, Köln eine Ausstellung rund um 100 Jahre Stadtgeschichte. Ein chronologischer Abriss, wichtige Orte, Themen und Personen wurden auf den Tafeln präsentiert. Das Museum zeigt zurzeit einige dieser Tafeln in seinen Ausstellungsräumen. Einige Tafeln sind weiterhin im Lesesaal des Stadtarchivs ausgestellt.

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